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Sammlung in der Universitätsbibliothek Trier

Die Werke

Man schreibt das Jahr 1493. Kolumbus erste Reise nach Amerika ein Jahr zuvor hat Europa noch nicht wirklich realisiert. Doch das Verlangen, mehr über die Gestalt der Welt zu erfahren, bricht sich unverkennbar Bahn. Zu diesem Zeitpunkt kommt in Nürnberg eines der bedeutendsten Werke der Geschichte des frühen Buchdrucks auf den Markt: Die sogenannte „Schedelsche Weltchronik“, ein monumentales Großformat mit zahllosen künstlerisch herausragenden Holzschnitten, ein Schlüsselwerk auf der Bruchlinie zwischen Mittelalter und Neuzeit. Dieses Werk hat die Heinrich und Anny Nolte Stiftung als Dauerleihgabe der Universitätsbibliothek Trier, die über einen herausragenden Bestand historischer Werke zu den Themen "Geografie und Geschichte" verfügt, ebenso zur Verfügung gestellt wie die komplette Zusammenstellung der 34 Topographien in 10 alten Ledereinbänden von Matthaeus Merian dem Älteren, wie sich in dieser Vollständigkeit nirgendwo mehr auf dem Buchmarkt erhältlich wäre. Die Herausgabe der Merian-Topographien war ebenfalls ein verlegerisches Großunternehmen. Merian gab Mitte des 17. Jahrhunderts die Besonderheiten jedes von ihm beschriebenen Ortes mit geradezu naturwissenschaftlicher Akribie wieder. Der Zeitpunkt war gut gewählt: Der Dreißigjährige Krieg lag in seinen letzten Zügen und der Künstler konnte hoffen, dass die meisten der Skylines, die er in seine Kupferplatten grub, auch in den nächsten Jahrzehnten noch unzerstört bleiben würden

Die Dauerleihgabe

Es war der Stifterin ein Anliegen, dass diese geografischen Meisterwerke der wissenschaftlich interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Daher werden die Bücher im Raritätenmagazin der Universitätsbibliothek unter optimalen Bedingungen verwahrt und stehen den Wissenschaftlern nach Maßgabe allgemein anerkannter Standards für die Nutzung hochwertiger Bücher zur Verfügung.

Das Digitalisierungsprojekt

Um die Werke auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, ohne deren Bestand zu gefährden, haben sich die Heinrich und Anny Nolte Stiftung und die Universität Trier dazu entschlossen, die Werke Schritt für Schritt zu digitalisieren. In einem ersten gemeinsamen Projekt sind ca. 800 Stadtansichten der Topographien von Merian digitalisiert und inhaltlich neu erschlossen worden. Die Ergebnisse dieses sehr gelungenen Projekts sowie die Werke selbst sind in einer Sonderausstellung vom 28.08. bis 30.10.2017 präsentiert worden. Die Ergebnisse können heute dauerhaft über das Rheinland-Pfälzische-Digitalisierungsportal dilibri genutzt werden.

Zeichnung
Zeichnung

(c) Heinrich und Anny Nolte Stiftung